SPD plant Einführung eines sozialen Pflichtdienstes in Deutschland

Der Impuls kam vom Bundespräsidenten: Es würde dem Land guttun, wenn sich junge Menschen in den Dienst der Gesellschaft stellten. Nun greift die SPD die Idee auf und denkt an einen dreimonatigen Pflichtdienst.

Anhören Zur Merkliste hinzufügen Link kopieren Ein Bild aus den Zeiten, als es noch Zivildienstleistende gab: Helfer im Klinikum. Ein Bild aus den Zeiten, als es noch Zivildienstleistende gab: Helfer im Klinikum. Foto: Thomas Kienzle/AP Die SPD will einem Bericht zufolge nach der parlamentarischen Sommerpause die Einführung eines sozialen Pflichtdienstes in Deutschland von mindestens drei Monaten vorantreiben. “Wir brauchen wieder mehr Respekt im Umgang und ein stärkeres Miteinander im Land”, sagte der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Dirk Wiese gegenüber der Düsseldorfer Rheinischen Post.

Sowohl das Miteinander als auch der Respekt schwänden “im täglichen Umgang und digital, in Freibädern, beim Nichtbilden von Rettungsgassen, im Alltag oder bei AfD-Trollen im Internet”, so Wiese. Daher müsse offen über die Vorschläge geredet werden, die etwa vom Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier in die Debatte eingebracht wurden.

Ein Angebot von Diskutiert werden müsse “insbesondere die Frage, wann ein solcher Dienst für mehr Miteinander und Respekt absolviert werden könnte und wer alles infrage kommt”. Wiese sagte, eine soziale Pflichtzeit müsse “kein ganzes Jahr dauern – aber doch mindestens drei Monate”.

Vorschlag des Bundespräsidenten: eine “Pflichtzeit” für junge Menschen Steinmeier hatte sich kürzlich erneut für einen Pflichtdienst für junge Menschen ausgesprochen. Wie lange ein solcher Dienst dauern soll, ließ der Bundespräsident offen: “Ich habe bewusst Pflichtzeit gesagt, denn es muss kein Jahr sein. Da kann man auch einen anderen Zeitraum wählen”, so der Bundespräsident. Es gehe um die Frage, ob es unserem Land nicht guttun würde, wenn sich Frauen und Männer für einen gewissen Zeitraum in den Dienst der Gesellschaft stellen.