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So sollte man ein Interview mit einem Vordenker der AfD niemals führen.

Das umstrittene Interview mit AfD-Politiker Maximilian Krah: Einsehbar wie ein Autounfall

Das Interview mit dem AfD-Politiker Maximilian Krah in einem sächsischen Regionalsender gleicht einem Autounfall, von dem man nicht wegsehen kann. Ein unausweichlicher Crash, der bereits vorhersehbar war.

Es wurde viel darüber diskutiert, wie schwierig es ist, Rechtspopulisten in Interviews zu begegnen und ob man notorische Faktenverdreher und Gegner der Demokratie überhaupt noch zu Gesprächen einladen sollte.

Beim Regionalsender “Sachsen Fernsehen” hat man solche Bedenken jedoch komplett beiseitegeschoben. Am vergangenen Wochenende war dort ein sympathischer, erfolgreicher Politiker vom Typ “Macher” zu sehen, der zwei jungen Reportern die Welt, Politik und das Leben erklärte. Dieser Politiker war Maximilian Krah.

Junge Journalisten im Gespräch mit einem Strategie-Profi

Krah war der Spitzenkandidat der AfD für die Europawahl. Aufgrund von Verharmlosung der SS und Spionagevorwürfen gegen einen seiner Mitarbeiter musste er den Wahlkampf jedoch zurückfahren. Die Parteiführung verhängte sogar ein Auftrittsverbot für ihn. Zwar wurde er ins Europaparlament gewählt, doch sitzt er dort jetzt als Fraktionsloser – ein tiefer Sturz für einen einstigen Spitzenkandidaten.

Im Interview mit “Sachsen Fernsehen” stellt Krah die Ereignisse in einem anderen Licht dar: “Der Staat hat offen in den Wahlkampf zu meinen Lasten eingegriffen,” behauptet er. Ein schwerwiegender, völlig unbelegter Vorwurf, der quasi nebenbei die Rechtsstaatlichkeit Deutschlands in Frage stellt. Zudem erklärte er: “Wir waren nicht souverän genug, mit den Angriffen gegen mich umzugehen.” Trotzdem habe die Partei in Sachsen ein “Traumergebnis” erzielt, vor allem bei den Wählern unter 24.

AfD-Politiker Maximilian Krah: Ein vermeintlicher Jugendversteher

Maximilian Krah inszeniert sich als jemand, der die Jugend versteht. “Sie sehen mich extrem entspannt und zufrieden,” betont er. Und das nicht ohne Grund, denn kritische Rückfragen bleiben aus. Das Interview ist Teil einer Folge des Podcasts “Sachsen Politik – Junge Politik in Sachsen”, in dem laut Eigenbeschreibung junge Journalistinnen und Journalisten aus dem Freistaat “spannende Gäste aus Politik, Wissenschaft und Zivilgesellschaft” befragen.

Zu den jüngsten Gästen zählten unter anderem die sächsische Sozialministerin von der SPD, die grüne Justizministerin, der parlamentarische Geschäftsführer der Linken und, Anfang Juni, Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer von der CDU. Die Gespräche sind nicht nur als Podcast verfügbar, sondern auch auf dem YouTube-Kanal von “Sachsen Fernsehen” als Videos abrufbar. In dieser Episode sieht man einen blendend gelaunten Krah, der bei Holunderlimonade mit Journalisten plaudert, Migranten pauschal als Sicherheitsrisiko darstellt und sexuelle Minderheiten indirekt für hohe Scheidungsquoten verantwortlich macht – alles ohne Widerspruch.

Written by svenscan

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